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QUELLE: http://www.praevention.at

14.04.2020

Arbeit als Schutz- und Risikofaktor

In der Arbeitswelt bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Arbeit ist ein zentrales Element im Leben. Wenn es hier zu großen Veränderungen kommt, geht es ans Eingemachte. Veränderungen der eigenen Arbeitssituation müssen aber nicht zwingend ein Risikofaktor für die Gesundheit sein.

Wenn der Arbeitsplatz verloren geht:

Der Verlust des Arbeitsplatzes stellt zweifelsohne eine große Belastung dar. Neben finanziellen Sorgen, fehlt plötzlich eine vorgegebene Tagesstruktur, Sozialkontakte werden weniger und man ist gefordert, sinnstiftende Tätigkeiten zu entwickeln und Ziele neu zu definieren. Jetzt ist es umso wichtiger, neue „Energie-Tankstellen“ zu erschließen:

  • Was können neue sinn-volle Aufgaben sein? Wo werden in der aktuellen Krise dringend Helfer/innen gesucht?
  • Was machen Sie gerne und hatten bisher wenig Zeit dafür?
  • Welche Menschen und (neuen) Kontaktformen tragen Sie durch diese herausfordernde Zeit?
  • Erinnern Sie sich: Was hat Ihnen bisher bei der Bewältigung von Krisen geholfen? Aktivieren Sie diese Ressourcen!
  • Bleiben Sie nicht allein! Sprechen Sie mit anderen über Ihre Sorgen und Ängste und nützen Sie auch professionelle Beratungsstellen.

 

Wenn die aktuelle Arbeitssituation belastend ist:
In manchen Branchen ist das Arbeitspensum aktuell deutlich erhöht, viele Menschen sind im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Eltern kommen durch die Kombination von Berufstätigkeit und Heimunterricht an ihre Grenzen:

  • Machen Sie sich jene Bereiche bewusst, die Sie selbst gestalten können. Setzen Sie kleine Schritte für mehr Zufriedenheit!
  • Reduzieren Sie Belastungen und bauen Sie Ressourcen auf!
    • Hilfreich kann sein, zuerst fünf eigene Belastungsfaktoren zu notieren. Dann benennen Sie mindestens fünf Ressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen. (Zum Beispiel: Austausch mit Personen in ähnlichen Situationen, Abschaltrituale nach der Arbeit und wirklich arbeitsfreie Freizeit, täglich 20 Minuten ganz für mich, Entspannungstechniken, Bewegung, Musizieren, Natur…)
    • Überlegen Sie nun, welche Belastungen Sie reduzieren und welche Ressourcen Sie erweitern bzw. stärken können.
    • Entscheiden Sie sich für ein oder zwei konkrete Ideen und versuchen Sie, einen ersten kleinen Schritt innerhalb der nächsten zwei Tage zu setzen!
  • Machen Sie sich bewusst, dass es in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist, einen Arbeitsplatz zu haben. Ein dankbarer Blick hilft vielleicht über die eine oder andere Hürde hinweg.

 

Die gute Nachricht zum Schluss: Wir Menschen sind höchst anpassungsfähige Wesen. Alles um uns ist in ständiger Veränderung – zurzeit eben in erhöhtem Tempo. Stressreaktionen unseres Körpers und unserer Psyche zeigen uns, dass unser Gleichgewicht gestört und ein neues Ausbalancieren nötig ist. Sie bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass wir krank werden. Ein aktiver Umgang mit den aktuellen Schwierigkeiten bietet auch viel Entwicklungspotenzial und lässt uns ein Stück widerstandsfähiger aus der Krise herausgehen.