Die Lockdowns und Einschränkungen der Sportveranstaltungen ließen im Vorjahr auch die Umsatzzahlen der stationären heimischen Glücksspiel- und Sportwetten-Branche einbrechen. In den niedergelassenen Spielstätten gab es laut einer Analyse des Marktforschungsinstituts Branchenradar bei den Spiel- und Wetteinsätzen ein Minus von rund 24 Prozent. Die Bruttoerträge sind im Vergleich zum Vorjahr um 14,9 % gesunken. In Summe ergibt dies einen noch immer beachtlichen Betrag von rund 1,66 Milliarden Euro. Von der Krise verschont blieben hingegen die Lotterie-Glücksspiele. Diese legten im Jahresvergleich sogar um 1,2 % zu.
Während der stationäre Glücksspielmarkt also großteils gelitten hat, profitierte vor allem der Online-Sektor. Dieser erzielte sowohl bei Sportwetten als auch im Online-Glücksspiel ein Bruttoergebnis von plus 7,4 Prozent. Damit liege laut einem Bericht der Salzburger Nachrichten das Volumen des in den vergangenen Jahren stetig wachsenden Online-Sektors nur noch um ca. zehn Prozent unter dem niedergelassenen Bereich, was insofern relevant ist, da der Großteil des Glücksspielgesetzes und der landesrechtlichen Bestimmungen für Sportwetten den stationären – in Österreich niedergelassenen - Bereich betrifft.
Wie der „Standard“ bereits im Mai berichtete, profitierten die heimischen Glücksspiel- und Sportwetten-Anbieter auch von Corona-Hilfszahlungen der öffentlichen Hand. Die Betreiber erhielten bis Mitte Mai 2021 rund 10,7 Millionen Euro an Zuschüssen. Als Messgröße wurde dazu der Umsatz herangezogen.
Quellen und weiterführende Infos:
Branchenradar: Glücksspiel und Sportwetten in Österreich 2021
Salzburger Nachrichten: Corona dämpfte 2020 die Lust auf Glücksspiel
Der Standard: Corona-Hilfe: Fast 11 Mio. Euro für Glücksspielindustrie
Bild: Bishnu Sarangi | Pixabay