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QUELLE: http://www.praevention.at

02.09.2020

Buch des Monats: Dopesick

Beth Macy, Dopesick, deutsche Ausgabe erschienen 2019 im Verlag Heyne, München.

Dieses in der Originalausgabe bereits 2018 erschienene Buch thematisiert die US-amerikanische Opioid-Krise und ist nach wie vor hochaktuell. Es zeichnet sehr persönliche Einblicke in das Leid und die Schicksale betroffener Menschen. Der ins Deutsche übersetzte Untertitel „Wie uns Ärzte und die Pharmaindustrie süchtig machen“ erscheint jedoch ein wenig unscharf. Der Originaltitel „Dealers, Doctors, and the Drug Company that Addicted America“ umschreibt die Intention der Autorin Beth Macy wohl besser. Denn sie zeichnet in ihrem Buch ein Bild des fatalen Zusammenspiels zwischen schamlosen Pharma-Marketingstrategien, freigiebig Medikamente verschreibenden Medizinern und dem Niedergang ehemals florierender industrieller Gebiete in den Vereinigten Staaten sowie den daraus resultierenden fehlenden Perspektiven, die vielen Medikamentenabhängigen der Weiterverkauf ihrer Pillen eine neue Einnahmequelle bescherte.

Wie auf praevention.at im Juli berichtet wurden heuer im Schatten der allgegenwärtigen Corona-Pandemie von der US-Gesundheitsbehörde CDC neue Zahlen zur Opioid-Krise in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Demnach gab es nach einem Rückgang im Jahr 2018 im vorigen Jahr einen Rekordwert an Todesopfern. Insgesamt starben im Jahr 2019 fast 72.000 Personen in den USA an den Folgen des Konsums von Opioiden. Eine große Rolle für diese dramatische Entwicklung spielt dabei der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Opioid-Medikamenten.

Das Buch des Monats kann - wie über 4800 andere Medien zum Thema - in unserer Fachbibliothek am Institut Suchtprävention in Linz kostenlos entlehnt werden.

Eine ausführliche Rezension dieses Buches gibt es auch auf Deutschlandfunk Kultur nachzulesen.