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QUELLE: http://www.praevention.at

08.07.2020

Cannabis: Rund jeder Fünfte entwickelt Substanzgebrauchsstörung

Wie das deutsche Portal drugcom.de berichtet, hat sich eine aktuelle australische Meta-Analyse dem Thema Cannabisabhängigkeit gewidmet und insgesamt 21 Studien – die meisten von ihnen aus den USA - der letzten zehn Jahre näher betrachtet. Demnach weisen 22 Prozent der Cannabiskonsumierenden eine so genannte „Substanzgebrauchsstörung“ vor, also ein Konsumverhalten, das mit Problemen verbunden ist. Der Begriff „Substanzgebrauchsstörung“ hat im aktuellen Diagnosesystem DSM-5 den Begriff der „Abhängigkeit“ abgelöst. Das DSM-5-Klassifikationssystem, das vor allem in den Vereinigten Staaten für die medizinische Diagnoseerstellung von großer Bedeutung ist, unterscheidet vielmehr in unterschiedliche Schweregrade von Substanzgebrauchsstörung – von leicht bis schwer. Eine leichte Gebrauchsstörung wurde zuvor noch nicht als Abhängigkeit, sondern eher als „Missbrauch“ klassifiziert. Die nun vorliegende Meta-Studie hat aufgrund der unterschiedlichen Begrifflichkeiten in den jeweiligen Studien zwischen Substanzgebrauchsstörung und Abhängigkeit unterschieden. Demzufolge sind circa 13 Prozent der Konsumierenden, also etwa jede/r Achte, von einer Cannabisabhängigkeit betroffen.

Für die Entwicklung einer Abhängigkeit sind viele Faktoren entscheidend. Einer davon ist die Konsumhäufigkeit. Laut der Studienanalyse entwickelt ungefähr jeder Dritte, der ein- oder mehrmals pro Woche Cannabis konsumiert eine Abhängigkeit. Männer sind davon häufiger als Frauen betroffen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Anteil des Wirkstoffs THC, der für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Je höher der TCH-Gehalt, umso so höher auch die Gefahr einer Abhängigkeit.

 

Quellen und weiterführende Infos:

drugcom.de: Wie hoch ist das Risiko, eine Cannabisabhängigkeit zu entwickeln

ScienceDirect: What is the prevalence and risk of cannabis use disorders among people who use cannabis? a systematic review and meta-analysis

 

Bild: M. Maggs | Pixabay