Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat Anfang Juli in Berlin die Ergebnisse der jüngsten Repräsentativbefragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Befragung umfasste 7000 Telefoninterviews mit Jugendlichen (12- 17 Jahre) und jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre).
Laut der BZgA-Untersuchung trinken die Jugendlichen tendenziell weniger Alkohol und sie greifen auch weniger oft zu Zigaretten als in der Vergangenheit. Alkoholmissbrauch in Form des so genannten „Rauschtrinkens“ ist trotz rückläufiger Tendenz dennoch weiterhin verbreitet. Im Bereich Tabak hat die Wasserpfeife in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen und auch bei den E-Zigaretten und E-Shishas gibt es teilweise signifikante Anstiege. Während bei den legalisierten Substanzen im Bereich Alkohol und Tabak langfristig deutliche Rückgänge im Konsumverhalten zu verzeichnen sind, gibt es beim Cannabiskonsum einen Anstieg. Andere illegale Substanzen werden jedoch kaum konsumiert.
85,1 Prozent der 12- bis 17-Jährigen geben an, in ihrem Leben noch nie geraucht zu haben. In Summe ist die Raucherquote bei den 12- bis 25-Jährigen auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studiendurchführung in den 1970er-Jahren. Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass es in den vergangenen Jahren auch einen Trend zu Wasserpfeifen und elektronischen Verdampfern gab. Etwa jeder fünfte Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren hat schon einmal Wasserpfeife geraucht (20,9 %) und etwa jeder siebte Jugendliche hat schon einmal den Konsum von E-Zigaretten (14,5 %) ausprobiert. Circa 11 % Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben Konsumerfahrungen mit E-Shishas. Bei den jungen Erwachsenen (18- bis 25-Jährige) sind diese Anteile jeweils höher.
Auch beim Alkoholkonsum zeigt sich im langfristigen Trend der letzten 14 Jahre ein Rückgang beim Konsum. Laut der jüngsten Umfrage haben knapp zwei Drittel (63,4 %) der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen schon einmal Alkohol getrunken und 9,0 % dieser Altersgruppe trinken regelmäßig – also mindestens einmal in der Woche – Alkohol. Knapp 15 % der Jugendlichen berichteten von einem Rausch in den vergangenen 30 Tagen. Burschen berichten häufiger von Rauscherlebnissen als Mädchen.
Beim Cannabiskonsum gibt es unter Deutschlands Jugendlichen nach einem Rückgang seit einigen Jahren wieder gegenläufigen Trend. Von den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben 10,4 % und von den 18- bis 25-jährigen Erwachsenen 46,4 % Cannabis zumindest einmal ausprobiert. Die Konsumerfahrung mit anderen illegalen Substanzen fällt jedoch deutlich geringer aus.
Quelle und weiterführende Infos:
Medienmitteilung BZgA: Suchtmittelkonsum junger Menschen: Rückgänge bei Rauchen und Alkohol. Anstiege bei Cannabis
Download via BZgA: BZgA-Forschungsbericht (PDF, 888 KB)
Bild: Christoph Meinersmann | Pixabay