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QUELLE: http://www.praevention.at

02.03.2020

Fast drei Viertel der Unter-6-Jährigen im Internet

Das Tablet ist jenes internetfähige Gerät, dass von kleinen Kindern am häufigsten verwendet wird. (Bild: pixabay.com|AndrewAngelov)

Die digitale Mediennutzung beginnt bereits im Kleinkindalter. Das unterstreicht die im Februar 2020 präsentierte Befragung „Die Allerjüngsten und digitale Medien“, die vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) im Auftrag des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und der ISPA – Internet Service Providers Austria im Rahmen der Initiative Saferinternet.at durchgeführt wurde. Dabei wurden 400 Eltern von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren befragt.

Dabei zeigte sich, dass bereits 72 Prozent der Kinder unter 6 Jahren das Internet nutzen. Bei den 3- bis 6-Jährigen beträgt der Anteil sogar 81 Prozent. Im Vergleich zu 2013 (41 %) ist damit in der Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen eine Verdoppelung festzustellen. Laut den Angaben der befragten Eltern gibt es heute durchschnittlich 4 bis 5 internetfähige Geräte pro Haushalt und die Kinder kommen im Schnitt im Alter von einem Jahr erstmals mit digitalen Medien in Kontakt. 72 Prozent der Eltern gaben an, dass ihr Kind sogar jünger war, als es zum ersten Mal ein internetfähiges Gerät verwendet hat.
Zu den am häufigsten verwendeten Endgeräten zählen Tablets (32 %), gefolgt von Smartphones (30 %) und internetfähigen Fernsehern (21 %). Computer und Laptop spielen mit 4 Prozent eine geringe Rolle.

Die digitalen Hauptbeschäftigungen sind laut Saferinternet.at Videos anschauen (73 %), Fotos anschauen (61 %), Musik hören (61 %) und Spiele spielen (51 %). Die Hälfte der Kinder nutzt dazu das Gerät ihrer Eltern, 28 Prozent ein Familien-Gerät. 22 Prozent der Kinder unter 6 Jahren haben bereits ein eigenes Gerät zur Verfügung.

Medienerziehung als Herausforderung im Familienalltag

Insgesamt sind sich rund drei Viertel der Eltern bewusst, dass sie bei der Nutzung von internetfähigen Geräten eine große Vorbildwirkung haben. 9 von 10 Eltern treffen auch Vorkehrungen, bevor das Kind ein internetfähiges Gerät nutzen darf. Dabei handelt es sich zum Beispiel um zeitliche Beschränkungen (44 %), die Einschränkung auf bestimmte Apps/Seiten (42 %) sowie Kinderschutz-Apps oder -Programme (39 %). 57 Prozent geben an, immer dabei zu sein, wenn ihr Kind das Gerät nutzt.

Wenn Kleinkinder digitale Medien nutzen, ist es entscheidend, altersgerechte Inhalte und Anwendungen für den Nachwuchs zu finden. Eltern machen dabei unterschiedliche Erfahrungen: Während es für 52 Prozent einfach oder sehr einfach ist, empfindet es mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Befragten schwierig oder sogar sehr schwierig, geeignete Inhalte ausfindig zu machen.

Konflikte um digitale Geräte in der Familie

Einen guten Umgang mit digitalen Medien in der Familie zu finden, ist ein permanenter Aushandlungsprozess im Alltag. 23 Prozent der Väter und Mütter berichten von Meinungsunterschieden untereinander. 18 Prozent der Eltern haben Konflikte mit ihren Kindern, weil sie nicht mit der Gerätenutzung aufhören wollen. Auffällig ist, dass sich ebenso viele Kinder (17 %) beschweren, dass ihre Eltern oder andere Erwachsene in ihrem Umfeld zu viel Zeit mit digitalen Geräten verbringen. 14 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Kind in bestimmten Situationen die Beschäftigung mit digitalen Geräten wie ein Ritual braucht. 11 Prozent sagen, dass es ihrem Kind schwer fällt, sich ohne digitale Geräte selbst zu beschäftigen. Gleichzeitig aber vertritt die Hälfte der Eltern (49 %) die Meinung, dass sich Kinder in dieser Altersgruppe generell zu lange mit digitalen Geräten beschäftigen. Außerdem hat jeder fünfte Elternteil (20 %) ein schlechtes Gewissen, dass sie ihr Kind zu häufig mit dem Internet still beschäftigen.

37 Millionen Bilder und Videos von österreichischen Kindern im Internet

Es gehört heute zum Alltag von Kleinkindern, dass Bilder von ihnen gemacht und online geteilt werden. 48 Prozent der Eltern machen dies zumindest wöchentlich. Bei 10 Prozent werden sogar täglich Fotos oder Videos mit der Familie oder anderen online geteilt. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das ungefähr 37 Millionen Fotos von Kleinkindern in Österreich. Die abgebildeten Kinder werden dabei immer jünger: 30 Prozent der Eltern geben an, dass sie bereits vor der Geburt zum Beispiel ein Ultraschall-Bild verschickt haben.

 

Quelle und weiterführende Infos: Saferinternet.at

Infografik: Saferinternet.at, studioback.at