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QUELLE: http://www.praevention.at

19.03.2020

Gesund führen – gesund bleiben in Zeiten der Coronapandemie

Nur wer auch in Krisenzeiten auf die eigene Gesundheit achtet, kann langfristig leistungsfähig bleiben. Besonders gefordert sind derzeit Führungskräfte und Entscheidungsträger/innen in Unternehmen und Organisationen. 

Führungskräfte müssen aktuell Krisenmaßnahmen koordinieren, Mitarbeitende informieren und gewährleisten, dass zumindest ein Notbetrieb aufrecht bleibt. Mehr denn je ist dabei die Gesundheit im Fokus: Selbstverständlich müssen die Verbreitung des Sars-CoV-2 Virus eingedämmt und alle dazu notwenigen Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Mittelfristig gilt es, physisch und psychisch gesund zu bleiben. Denn eines ist klar: „Das ist kein Sprint, das ist ein Marathon!“

 

Was Führungskräfte persönlich gesund, ausgeglichen und leistungsfähig hält, gilt auch für ihre Mitarbeiter/innen:

  • Fakten reduzieren Angst: Informieren Sie sich zu festgelegten Zeitpunkten pro Tag über die aktuelle Lage und nützen Sie dazu ausschließlich seriöse Quellen wie https://www.sozialministerium.at/ oder https://orf.at/corona Ständiges Verfolgen verschiedenster Kanäle ist weder nötig noch hilfreich.
  • Bleiben Sie in Kontakt mit Menschen, die Ihnen wichtig sind – über Telefon, WhatsApp, soziale Medien.
  • Achten Sie sowohl auf Ihre physische wie auf Ihre psychische Gesundheit! Reservieren Sie Zeitfenster für Erholung, körperliche Aktivitäten, Mahlzeiten in Ruhe. Auch wenn wir uns in einer Situation befinden, die wir so noch nie erlebt haben – besinnen Sie sich auf Strategien, die Ihnen bisher geholfen haben, Stress zu reduzieren und wieder in ein inneres Gleichgewicht zu kommen. Was tut Ihnen gut, wo können Sie auftanken?
  • Nützen Sie die Zeit für Kreativität und Humor, lange aufgeschobene Projekte, Entwicklung neuer Kontaktformen oder Kennenlernen digitaler Arbeitstools und geben Sie ihr dadurch Sinn.
  • Konsumieren Sie keinen Alkohol oder andere Drogen, um negative Gefühle zu verdrängen.
  • Aufeinander schauen: Wer in Ihrem Umfeld könnte jetzt praktische Unterstützung brauchen? Wer läuft Gefahr, von Angst und Panik überrollt zu werden? Wer freut sich über eine Gratulation zum Geburtstag, ein Dankeschön für seine wichtige Arbeit? Jetzt ist die Zeit für Zusammenhalt und eine neue Solidarität!

 

Folgende Dinge sollten besonders Führungskräfte, Arbeitnehmervertreter/innen und andere Schlüsselpersonen in Unternehmen und Organisationen befolgen:

  • Klare regelmäßige Kommunikation von oberster Stelle an die Beschäftigten: Was ist der aktuelle Stand im Unternehmen? Wer ist Ansprechpartner für welches Thema? Gibt es innerbetriebliche Richtlinien, die zu befolgen sind?
  • Als Menschen in Kontakt bleiben: Mit Teleworking fallen viele Sozialkontakte weg, das Netz der Arbeitsbeziehungen muss aus der Ferne gepflegt werden. Interesse am Befinden des anderen, ein paar persönliche Worte tun gut und fördern nicht zuletzt auch die Arbeitsfähigkeit.
  • Würdigen Sie das Bemühen aller im Unternehmen: Viele Mitarbeiter/innen versuchen derzeit den Spagat zwischen Arbeit, gleichzeitiger Betreuung der Kinder und Sorge um ältere Angehörige. Führungskräfte sind gefordert, Ziele neu zu definieren, Kommunikation aufrechtzuerhalten und Strukturen laufend anzupassen. Arbeitnehmervertreter/innen müssen in kürzester Zeit die neue Lage aus arbeitsrechtlicher Sicht klären usw. Alle leisten ihren Beitrag, um gut durch die Krise zu kommen.
  • Vermeiden Sie Stigmatisierung: Nicht: „Wir haben jetzt auch einen Coronafall!“, sondern „Auch ein/e Kolleg/in befindet sich derzeit in Behandlung wegen dem Coronavirus.“ Bleiben Sie in Kontakt mit erkrankten Mitarbeiter/inne/n – über Telefon, Mail, Skype… Informationen zum Umgang mit heiklen Gesundheitsdaten (ORF-Artikel 21.3.2020) .
  • Stellen Sie Informationen darüber zur Verfügung, wo man sich professionelle Unterstützung holen kann, wenn Unsicherheit und Ängste zu groß werden. Die Krisenhilfe OÖ ist rund um die Uhr unter 0732 / 2177 erreichbar. Die Website „Erste Hilfe für die Seele“ der pro mente Austria gibt konkrete Tipps für die aktuelle Situation.

 

Quellen und weiterführende Information:

 

Text und Grafik: Rosmarie Kranewitter-Wagner, Institut Suchtprävention Linz