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QUELLE: http://www.praevention.at

29.09.2020

Illegale Drogen in Europa: Cannabis weiter an der Spitze

Ende September wurde der aktuelle Jahresbericht der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) veröffentlicht. Der Bericht beruht auf einer Analyse europäischer und nationaler Daten (EU-Mitgliedsstaaten, Türkei, Norwegen) zu illegalen Drogen. Der EBDD-Bericht umfasst ausschließlich Zahlen und Daten zum Thema illegale Drogen. Demnach ist Cannabis in Europa weiterhin die mit Abstand meist konsumierteste illegale Droge. Im Berichtszeitraum (2018) gaben 90,2 Millionen Menschen (15 bis 64 Jahre) in Europa an, zumindest einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben. Das entspricht 27,2 Prozent. Mit großem Abstand folgen Kokain (17,9 Mio. Menschen, 5,4 %), MDMA (Ecstasy, 13,6 Mio., 4,1%) und Amphetamine (12,3 Mio., 3,7%). Bei den innerhalb des vergangenen Jahres konsumierten Substanzen (Jahresprävalenz) sieht es ähnlich aus. Auch hier wurde vorwiegend Cannabis konsumiert, und dies vor allem von jungen Erwachsenen (15- bis 34-Jährigen, 15 %). Dabei wurden tendenziell höhere Gehalte des für die Rauschwirkung verantwortlichen Wirkstoffs THC festgestellt.

Laut Bericht wächst aber auch die Bedeutung von Kokain. So war im Jahr 2018 die Sicherstellung von Kokain zahlen- und mengenmäßig so hoch wie nie zuvor – 181 Tonnen wurden sichergestellt, vor allem in Belgien, Spanien und den Niederlanden.
Die Anzahl der Hochrisikogruppe von Opiod-Konsumenten blieb jedoch einigermaßen konstant (1,3 Mio.).

Besorgt zeigte sich die EBDD in ihrem Bericht auch über die höhere Verfügbarkeit illegaler Substanzen sowie über neue Substanzen aus dem Bereich der synthetischen Drogen. Außerdem würden aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie einige Menschen anfälliger für Drogen werden, so die EBDD.

 

Quellen und weiterführende Infos:

Pressemitteilung EBBD: Drogenbericht 2020 - Kernthemen

EBDD-Bericht 2020: Download (via emcdda.europa.eu)