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QUELLE: http://www.praevention.at

22.10.2020

In Österreich wird weniger geraucht

Am 19. Oktober 2020 wurde die Gesundheitsbefragung 2019 (ATHIS) präsentiert. Diese alle fünf Jahre von der Statistik Austria im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführte Studie erfasst repräsentative Aussagen zum Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren. Insgesamt wurden dazu über 15.000 Personen befragt, wobei auch positive und negative Einflussfaktoren auf die Gesundheit erfasst wurden.

In Summe beurteilten dabei 75 % der Österreicherinnen und Österreicher ihren subjektiven Gesundheitszustand mit "sehr gut" oder "gut". Nur 6 % fühlen sich gesundheitlich schlecht oder sehr schlecht. Verglichen mit den Ergebnissen früherer Gesundheitsbefragungen sei laut Bericht ein „langfristig positiver Trend hinsichtlich der Beurteilung des subjektiven Gesundheits-zustands festzustellen“.

Erfreulich ist dabei unter anderem der Rückgang des Anteils der täglichen Raucherinnen und Raucher. Gaben im Jahr 2014 noch rund 24 Prozent der Befragten an, täglich zur Zigarette zu greifen, waren es bei der aktuellen Untersuchung nur mehr rund 20 Prozent. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass erstmals seit Beginn der Erhebungen (1972) der Anteil der weiblichen (täglichen) Raucher gesunken ist. Derzeit geben 17,9 % der Frauen an, zu rauchen. 2014 waren es noch 22,2 %. Bei den Männern zeichnete sich dieser rückläufige Trend schon länger ab. Der Anteil der täglichen Raucher liegt mit 23,7 % dennoch höher als bei den Frauen.

Überaus erfreulich ist auch der Rückgang bei den Raucherquoten der jüngeren Bevölkerung, insbesondere bei den Frauen. So betrug bei den 25- bis 29-jährigen Frauen der Rückgang des Raucheranteils 13 Prozentpunkte. Rauchte 2014 noch jede dritte Frau in dieser Altersgruppe, war es 2019 nur noch jede fünfte.

Beim Thema Passivrauch gab etwas mehr als ein Viertel der nicht rauchenden Bevölkerung an, dass sie Tabakrauch in Innenräumen zumindest gelegentlich ausgesetzt waren. 6,8 % der Nichtraucher und 5,3 % der Nichtraucherinnen waren sogar täglich einer Passivrauchbelastung ausgesetzt.

Neben dem Rauchen von Tabakprodukten wurde in der Gesundheitsbefragung auch erstmals nach dem Konsum von E-Zigaretten oder ähnlichen elektronischen Produkten gefragt. Männer gaben beinahe doppelt so oft wie Frauen an, schon einmal E-Zigaretten oder ähnliche Produkte konsumiert zu haben (Männer: 9,3 %, Frauen: 5,1 %). Über einen derzeit täglichen Konsum dieser Produkte berichteten aber nur 1,0 % der Männer und 0,4 % der Frauen, über einen derzeit gelegentlichen Konsum 2,2 % (Männer) bzw. 1,5 % (Frauen). Am häufigsten gaben junge Männer an, derzeit täglich oder gelegentlich bzw. früher E-Zigaretten konsumiert zu haben (5,1 % bzw. 11,2 %).

Beim Alkoholkonsum gab es im Vergleich zu 2014 laut Bericht „nur geringe Verschiebungen bei der Frequenz des Alkoholkonsums.“ So tranken Männer 2019 seltener (fast) täglich Alkohol. Generell gibt es beim Alkoholkonsum nach wie vor einen deutlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen. So gaben 84,2 % der Männer und 75,8% der Frauen an, dass sie zumindest einmal im vergangenen Jahr Alkohol konsumiert hatten. Beim täglichen Konsum sind es bei den Männern 8.9‘% und bei den Frauen 2,5%.

Gestiegen ist laut ATHIS 2019 der Anteil der stark übergewichtigen Personen. „Besonders in der Altersgruppe der 60- bis 74-Jährigen ist inzwischen jeder vierte von Adipositas betroffen“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas gegenüber dem ORF. Dieser Wert ist im Vergleich zur Befragung 2014 um 2 % gestiegen. In absoluten Zahlen sind damit 660.000 Männer und 580.000 Frauen in Österreich von starkem Übergewicht betroffen, das sind 18 % der Männer und 15 % der Frauen.

 

Quellen und weiterführende Infos:

Statistik Austria: Österreichische Gesundheitsbefragung 2019 (ATHIS)

Gesundheitsministerium: Pressemitteilung ATHIS 2019

ORF ON: Raucherquote bei Frauen erstmals gesunken