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QUELLE: http://www.praevention.at

03.07.2019

Nationalrat einigt sich auf Rauchverbot in der Gastronomie

Ab November 2019 tritt in Österreich das Rauchverbot in der Gastronomie in Kraft. (Foto: pixabay)

Jetzt kommt es also doch noch: Das umstrittene Rauchverbot in der Gastronomie, das bereits im Jahr 2015 beschlossen wurde und im Mai 2018 in Kraft treten sollte, jedoch Ende 2017 wieder rückgängig gemacht wurde. Im November 2019 soll es nun soweit sein. Darauf einigte sich am 2. Juli 2019 eine Mehrheit im Parlament. Der umfassende NichtraucherInnenschutz, der nunmehr in allen Lokalen (ausgenommen Freiflächen) gilt, tritt per 1. November 2019 in Kraft.

Ab diesem Datum ist das Rauchen künftig an allen öffentlichen Orten verboten, in denen Speisen und Getränke hergestellt, verarbeitet, verabreicht oder konsumiert werden. Darunter fallen beispielsweise auch Mehrzweckräumlichkeiten. Ausgenommen sind nur noch Gastgärten und Ähnliches. Das Verbot gilt auch für Shishas und E-Zigaretten.

Aus suchtpräventiver Sicht ist damit ein wichtiger und sinnvoller Schritt gesetzt worden, der auch von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention seit langem gefordert wurde, u.a. in den im Vorjahr veröffentlichten 11 Argumenten für ein Rauchverbot in der Gastronomie:

 

11 Argumente der Suchtprävention für ein Rauchverbot in der Gastronomie (Österreichische ARGE Suchtvorbeugung)

1. Tabak ist eine Substanz mit extrem großem Schädigungspotenzial. Daher bedarf sie besonderer Regelungen. Regelungen müssen sich am Potenzial der Gefährdungen und Schädigungen orientieren.

2.  Österreich hat im internationalen Vergleich nur wenige strukturelle Maßnahmen im Bereich der Tabakprävention.

3.  Das Rauchverbot bessert die Gesundheit des Gastronomie-Personals.

4.  Es gibt infolge des Rauchverbots kein „Wirte-Sterben“, sondern eine gleich hohe Fluktuation wie sonst auch in der Gastronomie.

5.  Die Bevölkerung akzeptiert das Rauchverbot gut – die Akzeptanz steigt nach Einführung sogar weiter an.

6. Das Rauchverbot unterstützt die Tabakprävention.

7.  Das Rauchverbot unterstützt die, die mit dem Rauchen aufhören wollen oder gerade aufgehört haben.

8. Das Rauchverbot führt dazu, dass auch zuhause weniger geraucht wird.

9.  Mittelfristig wird durch ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie die Bevölkerung gesünder.

10.   Drei Jahre Übergangsfrist sind genug.

11.   Rauchverbote mit Ausnahmen sind unklar, für alle Seiten unbefriedigend und wenig wirksam.

 

 

Quellen und weiterführende Infos:

ORF ON: Rauchverbot in Gastronomie fix

Standard.at: Rauchverbot kommt ab November

Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz (derzeit gültige Fassung)

Republik Österreich Parlament: Gesetzesänderungen im Detail

Österreichische ARGE Suchtvorbeugung