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QUELLE: http://www.praevention.at

17.01.2022

Neuer Rekordwert bei Drogentoten in den USA

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat im November neue Zahlen zu drogenbedingten Todesfällen in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Demnach wurden zwischen April 2020 und April 2021 erstmals mehr als 100.000 Todesopfer in einem Jahr verzeichnet. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg von 28,5 Prozent. Der Großteil der Todesursache steht in Zusammenhang mit Opioiden. Somit verstirbt in den Vereinigten Staaten statistisch gesehen etwa alle fünf Minuten ein Mensch an den Folgen von Drogen. Zum Vergleich: In Österreich gab laut dem Drogenbericht 2020 der Österreich GmbH 196 drogenbezogene Todesfälle.

Eine große Rolle für die seit Jahren anhaltende dramatische Entwicklung der Drogentoten in den Vereinigten Staaten spielt der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Opioid-Medikamenten, wie zum Beispiel dem Schmerzmittel Fentanyl. So wurde in den Vereinigten Staaten in der jüngeren Vergangenheit mit großen Marketingkampagnen und einer sehr lockeren Verschreibungspraxis der Absatz der starken Schmerzmittel gefördert.

Die Corona-Pandemie hat die Opioid-Krise noch weiter verschärft. Arbeitslosigkeit, niedrige Einkommen und soziale Isolation sind Faktoren, die den Trend zum Opioid-Missbrauch begünstigen. Dazu kommt, dass im ohnehin vergleichsweisen dünnen Versorgungsnetz viele Hilfs-Institutionen wegen der Corona-Pandemie zumindest zeitweise schließen mussten. Die Krise betrifft vor allem ärmere Regionen der USA wie den Bundesstaat West Virginia, wo nicht nur die drogenbedingten Todesfälle besonders hoch sind. Die großen Auswirkungen dieser Krise zeigen sich auch in der Geburtenstatistik. In West Virginia wiesen im Jahr 2017 laut Angaben des amerikanischen Gesundheitsministeriums über fünf Prozent der Neugeborenen bereits Entzugssymptome auf.

 

Quellen und weiterführende Infos:

CDC: Drug Overdose Deaths in the U.S. Top 100,000 Annually

ORF ON: USA - Deutlich mehr Drogentote in der Pandemie

ÄrzteZeitung.de: Corona-Pandemie verschärft Opioid-Krise in den USA

GEO: Amerikas Drogenkrise wütet wie nie zuvor

praevention.at: Opioid-Krise: Johnson & Johnson stimmt gerichtlichem Vergleich zu

 

Bild:  Steve Buissinne | Pixabay