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QUELLE: http://www.praevention.at

30.10.2017

Opioid-Epidemie in den USA: Gesundheitsnotstand angekündigt

In den Vereinigten Staaten ist die Zahl der Drogentoten auf einen neuen Rekord angestiegen. Allein im Jahr 2016 starben 64.000 Personen an den Folgen des Konsums von Opioiden. Im Vergleich zum Jahr 2015 ergibt dies einen Anstieg um 22 Prozent. Opioide sind halb- oder vollsynthetisch hergestellte Substanzen, die in ihrer Wirkung den Opiaten ähnlich sind. Darunter fallen zum Beispiel Heroin (halbsynthetisch), Fentanyl oder Methadon (beide vollsynthetisch). US-Präsident Donald Trump hat kürzlich in einer Rede angekündigt, den nationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Große finanzielle Mittel wird es aller Voraussicht nach dafür jedoch nicht geben, da der "Notfall-Topf" des Gesundheitsministeriums, aus dem das Geld kommen soll nahezu leer ist. Lediglich 57.000 Dollar stehen laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung daraus zur Verfügung.

Die Ursachen für die neue "Opioid-Epidemie" sind weitgehend "hausgemacht", da es in den USA in den vergangenen Jahren eine sehr lockere Verschreibungspraxis von starken Schmerzmitteln gegeben hat, die zum Teil "mit aggressiven Marketingkampagnen in den Markt gepusht wurden", wie die FAZ in einem Artikel schreibt. Laut "Handelsblatt" sind allein im Jahr 2016 jedem fünften Amerikaner opioidhaltige Schmerzmedikamente verschrieben worden. Zudem gibt es in den Vereinigten Staaten neben den zugelassenen Arzneimitteln auch Probleme durch den illegalen Import von Fentanyl, einem Medikament, das als Schmerz- und Narkosemittel zum Einsatz kommt.

Quellen und weiterführende Berichte:

Artikel Süddeutsche: Trump ruft einen Drogen-Notstand aus, der wenig kostet

Artikel FAZ: Legt sich Trump mit der Pharmabranche an?

Artikel Handelsblatt: Drogen-Epidemie in den USA - Kalter Entzug für die Pharma-Riesen

 

 

Foto: Pixabay.com lizenziert unter CC0 Public Domain