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QUELLE: http://www.praevention.at

29.06.2021

Opioid-Krise: Johnson & Johnson stimmt gerichtlichem Vergleich zu

Der amerikanische Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) will in den Vereinigten Staaten keine Opioid-Schmerzmittel mehr herstellen und auf den Markt bringen. Zudem verpflichtete man sich, innerhalb von neun Jahren rund 230 Millionen Dollar zu bezahlen. Das Geld soll in Präventionsprojekte und in die Behandlung von Opioid-Abhängigen im Bundesstaat New York fließen. Dies ist das Ergebnis eines gerichtlichen Vergleichs mit dem Bundesstaat.

Bereits im Jahr 2019 wurde J&J von einem Gericht im Bundesstaat Oklahoma zu einer Entschädigungszahlung von 572 Mio. US-Dollar verurteilt. Der Konzern habe durch irreführende Werbung „die Gesundheit und Sicherheit Tausender Bürger Oklahomas beeinträchtigt“, hieß es damals in der Urteilsbegründung. J&J berief gegen das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist. Auch gegen andere Pharmakonzerne wurden mittlerweile tausende Klagen vor Gericht eingebracht.

Hintergrund:

Laut der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC verstarben allein im vorigen Jahr rund 90.000 Menschen an einer drogenbedingten Todesursache, die meisten von ihnen an Opioiden. Eine große Rolle für die sich in den vergangenen Jahren zugespitzte Opioid-Krise spielt der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Opioid-Medikamenten, wie zum Beispiel dem Schmerzmittel Fentanyl. So wurde in den Vereinigten Staaten in der jüngeren Vergangenheit mit großen Marketingkampagnen und einer sehr lockeren Verschreibungspraxis der Absatz der starken Schmerzmittel gefördert.

 

Quellen und weiterführende Infos:

FAZ: Johnson & Johnson steigt aus dem Opioid-Geschäft aus

Der Standard: Johnson & Johnson verzichtet auf Opioid-Herstellung in den USA

praevention.at News vom 23. 07.2020: Rekordwert bei Opioid-Todesfällen

praevention.at News vom 28.08.2019: Opioidkrise in den USA: Erstes Gerichtsurteil gegen Pharmakonzern

praevention.at News vom 30.10.2017: Opioid-Epidemie in den USA: Gesundheitsnotstand angekündigt

 

Bild: Steve Buissinne | Pixabay