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QUELLE: http://www.praevention.at

29.06.2020

UN-Bericht: Opioid-Todesfälle in den letzten 10 Jahren stark gestiegen

Weltdrogenbericht 2020 (Foto UNODC)

Laut dem jüngsten Weltdrogenbericht, der am 25. Juni 2020 vom United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC in Wien veröffentlicht wurde, konsumierten 2018 weltweit rund 269 Millionen Menschen (illegale) Drogen. Etwa 35 Millionen davon gelten als abhängig. Dabei liegt Cannabis mit geschätzten 192 Millionen Konsumenten weltweit weiterhin klar auf dem ersten Platz. Dazu kommt, dass mehr als die Hälfte aller weltweiten Drogendelikte mit Cannabis in Verbindung steht. Zahlenmäßig geringer, aber ungleich gefährlicher ist der Konsum von Opioiden. Laut UN-Bericht ist die Anzahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Opioiden (Heroin und opioidhaltige Medikamente) in den vergangenen zehn Jahren um 71 Prozent gestiegen, vor allem durch Opioid-Krisen in den Vereingten Staaten, aber auch in Afrika. Ein weiterer Aspekt, der vom UNODC hervorgestrichen wurde: Der Drogenkonsum nahm im Zeitraum 2000-2018 in den so genannten Entwicklungs- bzw. Schwellenländern weitaus schneller zu als in den Industrieländern.

Zudem wurden im aktuellen Bericht auch Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise auf den Drogenkonsum untersucht. Aufgrund der Grenzschließungen sowie anderer Beschränkungen wurden laut UNODC weniger Drogen auf der Straße verkauft, was zu höheren Preisen und geringerer Reinheit geführt hat. Andererseits werde der Handel über das „Darknet“ zunehmen. Überdies befürchten die Vereinten Nationen, dass die aufgrund von Corona gestiegene Arbeitslosigkeit vor allem die Ärmsten unverhältnismäßig stark trifft und sie auch anfälliger für Drogenkonsum sowie für Drogenhandel und -anbau machen, um Geld zu verdienen.

 

Quelle und weitere Infos:

Pressemitteilung UNODC: World Drug Report 2020

UNODC: World Drug Report 2020 (Tabellen und Bände)