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QUELLE: http://www.praevention.at

29.06.2021

Weltdrogenbericht: Corona-Pandemie ließ Konsum ansteigen

Am 24. Juni 2021 wurde vom United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC, in Wien der jährliche Drogenbericht der Vereinten Nationen veröffentlicht. Demnach haben im Berichtszeitraum 2019 weltweit rund 275 Millionen Menschen (illegale) Drogen konsumiert. Etwa 36 Millionen Menschen gelten weltweit als abhängig. Laut UNODC nimmt der Drogenkonsum stetig zu, was aber auch mit der ständig steigenden Weltbevölkerung zusammenhänge. Das UNODC rechnet daher, dass die Anzahl der Drogenkonsumenten bis 2030 weltweit um 11 Prozent ansteigen wird - und in Afrika aufgrund der schnell wachsenden und jungen Bevölkerung um 40 Prozent. Auch die Corona-Pandemie habe den Substanzkonsum befeuert, insbesondere im Bereich jener Substanzen mit beruhigender Wirkung.

Die mit Abstand am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz (200 Mio. Menschen) ist laut Bericht Cannabis. In diesem Zusammenhang weisen die UN-Experte auf das häufig unterschätzte Gesundheitsrisiko aufgrund der in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gestiegenen (bis zu viermal höher) THC-Anteile hin. Dies sei umso brisanter, da in den letzten Jahren gleichzeitig der Prozentsatz jener Jugendlichen, die Cannabis als schädlich empfinden, um bis zu 40 Prozent gesunken ist.

Etwa 62 Mio. Menschen konsumierten Opioide, die meisten von ihnen in den Vereinigten Staaten, die nach wie vor unter der andauernden Opioid-Krise leiden, dahinter folgen Stimulanzien auf Amphetaminbasis (27 Mio.) und Kokain (20 Mio.). Der mit den größten Gefahren verbundene Konsum ist der intravenöse Gebrauch von Opioiden. Es wird davon ausgegangen, dass weltweit rund 11 Mio. Menschen injizieren. Die Hälfte von ihnen leidet unter Hepatitis C.

Gewarnt wird im UN-Bericht aber auch vor einem steigenden Kokain-Konsum in Europa. Aufgrund zusätzlicher bzw. veränderter Handelsrouten und einem steigenden Konkurrenzkampf am illegalen Markt gelange nicht nur eine höhere Menge Kokain nach Europa, die zu einer Preisreduktion führte. Auch die Reinheit der Substanz steige weiter an.

Die Corona-Pandemie habe laut Bericht den Drogenkonsum zusätzlich ansteigen lassen. So hätten sich durch die Krise Risikofaktoren, wie etwa Ungleichheit und Armut, aber auch psychische Probleme verschärft. Dies würde die Lage voraussichtlich längerfristig verschlimmern. Zudem drohe aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise eine Zunahme im Bereich des illegalen Anbaus von Schlafmohn und Koka.

 

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