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QUELLE: http://www.praevention.at

30.06.2023

Weltdrogenbericht: Zunahme von synthetisch erzeugten Drogen

Am 26. Juni, dem „Weltdrogentag“, wird traditionell vom United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) in Wien der jährliche Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen veröffentlicht. Auch heuer hat UNODC aktuelle Zahlen zum weltweiten Drogenmissbrauch (im Bereich illegale Drogen) vorgestellt. Laut aktuellem Bericht haben im Jahr 2021 etwa 296 Millionen Menschen zwischen 15 und 64 Jahren, das sind 5,8 Prozent der Weltbevölkerung in dieser Altersgruppe, eine illegale Droge konsumiert. Zehn Jahre zuvor lag diese Zahl bei 240 Millionen. Dies ergibt einen Anstieg um 23 Prozent, der jedoch auch mit dem Wachstum der Weltbevölkerung in Zusammenhang steht.

Cannabis ist mit schätzungsweise 219 Millionen Konsumenten (4,3 %) weltweit weiterhin die mit Abstand am häufigsten konsumierte (illegale) Droge. 36 Millionen Menschen konsumierten laut UNODC im Berichtsjahr Amphetamine, 22 Millionen Kokain und 20 Millionen Menschen Ecstasy-ähnliche Substanzen. Der Anteil der Männer ist bei allen Substanzen höher als jener der Frauen. Die höchsten Frauenanteile gibt es bei Amphetaminen (45 %) und beim nicht-medizinischen Konsum von Medikamenten (45 % - 49 %), während der Anteil der Männer bei Opiaten (75 %) und Kokain (73 %) am höchsten ist.

Das größte Gefahrenpotenzial geht laut UNODC von den Opioiden aus. Diese waren für fast 70 Prozent der weltweit 128.000 Todesfälle verantwortlich, die in direktem Zusammenhang mit Drogenkonsum stehen. Schätzungsweise 60 Millionen Menschen haben im Jahr 2021 Opioide zu nicht-medizinischen Zwecken konsumiert, davon 31,5 Millionen Opiate (hauptsächlich Heroin).

Das UNODC warnt im aktuellen Bericht generell vor der zunehmenden Verbreitung von synthetisch erzeugten Drogen. Die billig und leicht zu erzeugenden Suchtgifte würden den Handel verändern und nicht selten mit tödlichen Folgen für die Konsumenten einhergehen. Das betrifft beispielsweise die in Nordamerika oft illegal hergestellte und weit verbreitete Substanz Fentanyl. Weitere im Bericht hervorgehobene Regionen sind die Ukraine, wo es infolge des Krieges zu einer erhöhten Amphetamin-Produktion gekommen sein dürfte und Afghanistan. Dort gab es zwar einen Rückgang in der Opiumproduktion, da aber das Land auch ein wichtiger Hersteller von Methamphetaminen ist, könnte der Rückgang beim Opium laut UNODC zu einer Verlagerung auf die Herstellung synthetischer Drogen führen. Ein weiteres Problem bestehe dem Bericht zufolge auch durch Umweltzerstörung und Kriminalität, vor allem im Amazonasbecken sei dieses Thema besonders drastisch sichtbar.

 

Quelle und weiterführende Infos: UNODC