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03.05.2023

Aktuelle Daten zum Alkoholkonsum in Oberösterreich

Im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich des Beginns der 4. Dialogwoche Alkohol präsentierte Institutsleiter Rainer Schmidbauer aktuelle Zahlen und Daten zum Thema Alkoholkonsum in Oberösterreich. Für die Online-Erhebung, die im Zuge der Österreichischen Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotential 2022 durchgeführt wurde, kamen Daten von 1.017 Befragungsteilnehmenden (ab 15 Jahren) aus Oberösterreich zur Auswertung. Die Datensätze wurden so gewichtet, dass sie nach den Variablen Alter und Geschlecht einer repräsentativen Auswahl der oberösterreichischen Wohnbevölkerung entsprechen. Die Befragung wurde im Sommer 2022 durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Im Zentrum der aktuellen Befragung stand die Erhebung des Alkoholkonsums in unterschiedlichen Phasen der Pandemie: unmittelbar vor Beginn der Coronakrise (Jänner bis Februar 2020), nach Beginn der Coronakrise (ab März 2020) und aktueller Konsum (die letzten vier Wochen). Während zwar die überwiegende Mehrheit der Befragten (66,1 %) angibt, maximal einmal pro Woche oder seltener alkoholische Getränke zu konsumieren, zeigt sich jedoch auch, dass aktuell rund jede dritte Person (33,9 %) in Oberösterreich mehrmals pro Woche Alkohol trinkt. Vor der Pandemie gaben dies 29,7 % der Befragten an, während der Pandemie stieg dieser Wert auf 35,1 % an. Die Entwicklung eines Anstiegs während der Krise und eines folgenden Rückgangs, der jedoch höher als der Ausgangswert liegt, lässt sich auch anhand der unterschiedlichen Trinkfrequenz-Kategorien (täglich, fast täglich, mehrmals pro Woche) beobachten. Frauen trinken tendenziell weniger oft und verzichten häufiger als Männer auf Alkohol. Dennoch gab es auch bei den Frauen Anstiege beim Konsumverhalten. Aus den Befragungsdaten lassen sich auch Zusammenhänge zwischen einem schlechten bzw. sehr schlechten psychischen Gesundheitszustand und einem erhöhten Alkoholkonsum erkennen. Jene Personen, die unter psychischen Belastungen leiden gaben deutlich häufig an, ihren Alkoholkonsum im Vergleich zu vor Beginn der Pandemie gesteigert zu haben (31%).

Die internationale Definition für risikoarmen Konsum besagt, dass gesunde Frauen nicht mehr als 16 und gesunde Männer nicht mehr als 24 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen sollten. Das entspricht bei Frauen 0,4 Litern Bier oder 0,2 Litern Wein, bei Männern 0,6 Litern Bier oder 0,3 Litern Wein. Bei der Befragung zeigte sich, dass aktuell mehr als ein Drittel der Befragten diese Grenzen bei einer durchschnittlichen „Trinkgelegenheit“ überschreiten. 37,6 Prozent gaben an, üblicherweise mehr als 1 Standardglas (entspricht rund 1 großen Bier bzw. einem Viertel Wein oder 3 Schnäpsen zu 0,2 cl) zu trinken. Auch dieser Wert ist im Vergleich zu vor der Pandemie (34,7 %) angestiegen.