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QUELLE: http://www.praevention.at

06.06.2019

Computerspielsucht nun fix im ICD 11

Ende Mai 2019 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Zuge der Jahreshauptversammlung die neue, mittlerweile elfte Fassung, des ICD beschlossen. Hinter dieser Abkürzung steht der etwas sperrige Name „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems". Dieser Katalog ist das für Österreich maßgebliche Handbuch für medizinische Diagnosen und dient einerseits zur statistischen Erhebung aber auch zur Abrechnung von Gesundheitsleistungen mit den Krankenkassen. Die neue ICD-11-Klassifikation der WHO enthält rund 55.000 Codes für Verletzungen, Krankheiten und Todesursachen - darunter auch neue Diagnosen wie Burnout, Video- oder Onlinspielsucht oder auch zwanghaftes Sexualverhalten (u.a. übermäßiger Pornokonsum oder Telefonsex).

Die erste Vorstellung des neuen Katalogs im Vorjahr fand vor allem aufgrund der Aufnahme der „Gaming Disorder“ starke Beachtung. Eine mögliche Übersetzung dieser Bezeichnung wäre wohl „Computerspielstörung“. Denn zunächst wurde der neue ICD 11 wie üblich in einer englischen Fassung veröffentlicht und dient als Basis für die Übersetzung und nationalen Anpassungen, die von den WHO-Mitgliedsländern bis Ende 2021 umgesetzt werden muss. Am 1. Jänner 2022 wird der neue Katalog in Kraft treten.

 

Weiterführende Infos:

Artikel im aerzteblatt.de: Weltgesundheitsorganisation beschließt die ICD 11

ICD 11 Katalog der WHO (englische Version): https://icd.who.int/browse11/l-m/en

Artikel auf spiegel.de: WHO definiert Burn-out erstmals als Syndrom

 

Bild: pixabay.com lizenziert unter CC0 Public Domain