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QUELLE: http://www.praevention.at

14.01.2021

Medienzeit bei Jugendlichen deutlich angestiegen

Vergangenen Dezember wurde in Deutschland die aktuelle JIM Studie veröffentlicht. Diese vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) durchgeführte Untersuchung beleuchtet seit über 20 Jahren regelmäßig den medialen Alltag von Jugendlichen in Deutschland. Für die aktuelle repräsentative Studie wurden vom 8. Juni bis 20. Juli 2020 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren in Deutschland telefonisch oder online befragt.

Dabei zeigte sich, dass sich das Medienverhalten von Jugendlichen in der Corona-Krise verändert hat. So gab es im Jahr 2020 einerseits einen deutlichen Anstieg bei der Ausstattung mit Mediengeräten. Andererseits ist Mediennutzungsdauer ebenfalls deutlich nach oben gegangen. Laut aktueller JIM Studie stieg im Vergleich zum Vorjahr der persönliche Besitz eines Computers von 65 auf 72 Prozent. Bei den Tablets gab es einen Anstieg von 25 auf 38 Prozent und jeder dritte Jugendliche besitzt mittlerweile einen eigenen Fernseher mit Internetzugang.

Nach Angaben der Jugendlichen ist deren tägliche Internetnutzungsdauer von 205 Minuten (Angabe JIM Studie 2019) auf 258 Minuten im Jahr 2020 gestiegen, also um fast eine Stunde täglich. Rund ein Drittel der Onlinenutzung (34 %) entfällt dabei auf den Bereich der Unterhaltung (Musik, Video-Streaming, Bilder), dahinter folgen die Bereiche Kommunikation (27 %) und Spiele (28 %). 11 % der Zeit wird für die Informationssuche genutzt.

Das Jahr 2020 war im schulischen Umfeld auch vom „Distance Learning“ geprägt. Dabei kamen und kommen unterschiedliche Anwendungen und Plattformen für den digitalen Unterricht zum Einsatz. Laut JIM Studie hatte dabei die klassische Methode des Informationsaustausches via E-Mail Versand im Vorjahr die Nase vorne (57%). Dahinter folgten Schulclouds (55%) und diverse Online-Plattformen für den Unterricht. Die größten Hindernisse beim Distance Learning waren (sind) laut JIM Studie weniger die technischen Probleme, sondern das selbst organisierte Lernen an sich. Knapp 60 % der Schüler/innen gaben an, Probleme damit zu haben und sich schlecht für das Lernen außerhalb der schulischen Normalität motivieren zu können.

Interessantes Detail am Rande: Nicht nur die digitale Mediennutzungszeit ist angestiegen, auch der Zeitaufwand für das "klassische" Lesen in einem gedruckten Buch (in der Freizeit) hat sich erhöht. Demnach schätzten die Jugendlichen ihre tägliche Lesedauer auf ca. 74 Minuten ein, im Vorjahr waren es lediglich 53 Minuten.

 

 

Quellen und weitere Infos:

mpfs.de: JIM STUDIE 2020

Medieninfo mpfs: JIM-Studie 2020 veröffentlicht

 

Bild:  Pixabay | Mudassar Iqbal