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QUELLE: http://www.praevention.at

21.07.2020

Corona-Lock-Down: Psychologische Spätfolgen für Kinder befürchtet

Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit hat im Rahmen einer Pressekonferenz vor den Spätfolgen des Corona-Lock-Downs für Kinder gewarnt. Etwa ein Drittel aller Kinder könnten Zeichen einer Posttraumatischen Belastungsstörung als Folge der Pandemie und Isolation aufweisen, so eine Einschätzung von Christian Kienbacher, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie SOS Kinderdorf Wien.

Die psychischen Auswirkungen der Pandemie würden sich aber erst mit Verzögerung zeigen. Insbesondere Kinder und Jugendliche aus ökonomisch schwächeren Familien würden auch nach dem Lockdown noch unter den Corona-bedingten Einschränkungen leiden. Sie hätten laut Christoph Hackspiel, dem Präsidenten der Kinderliga, nicht selten den Anschluss an die Schule verloren bzw. Jugendliche würden kaum noch Lehrstellen finden. Laut Hackspiel habe auch die Gewalt in den Familien zugenommen und viele medizinische und therapeutische Hilfestellungen für Kinder mit Beeinträchtigungen seien in der Lock-Down Zeit nicht oder nur sehr schwer zugänglich gewesen. Zudem hätten auch die Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern während der Isolation stark zugenomen.

Die Vertreter der Kinderliga forderten daher u.a. mehr präventive Maßnahmen und familienentlastende kostenlose Beratungs-, Behandlungs- und Beziehungsangebote.

 

Quellen und weiterführende Hinweise:

Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit

ORF ON: Kinder im Lock-Down - Psychische Folgen und Gewalt

Wienerin: Folgen des Corona-Lock-Downs - Vor allem die Kinder leiden

 

Bild:  Alexas_Fotos | Pixabay