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QUELLE: http://www.praevention.at

28.03.2019

Linz: Ersatzfläche für Alkohol- und Suchtkranke

Trotz vieler Einrichtungen für verschiedene Randgruppen und wohnungslose Menschen zeigt sich, dass in Linz alkoholkranke und suchtkranke Personen an manchen Orten als größere Gruppe in Erscheinung treten. Besonders mit jenen Suchtkranken, die zusätzlich unter psychischen Erkrankungen leiden, führt dies zu einem erhöhten Konfliktpotential mit anderen Bevölkerungsgruppen. In der Vergangenheit war der Hessenplatz sowie die Fläche neben dem Südbahnhofgebäude oftmals ein Brennpunkt. Seit einigen Wochen steht der OK-Platz verstärkt im Blickpunkt.

Die Stadt Linz bietet nun ergänzend zu bestehenden Angeboten, eine Ersatzfläche an, auf der sich jene Personen, die sich im vergangenen Jahr beim Südbahnhofmarkt zusammen gefunden haben, tagsüber treffen und aufhalten können, ohne dass dabei Konflikte mit anderen Bevölkerungsgruppen entstehen. Die vorgeschlagene Ersatzfläche befindet sich im Bergschlössl-Park. Die Fläche befindet sich im Besitz der Stadt Linz, etwaige notwendige Adaptierungsmaßnahmen werden derzeit geprüft.

Wie auch bisher übernehmen die SozialarbeiterInnen des Sozialvereins B37 die Betreuung vor Ort. Da viele der Personen, die sich im öffentlichen Raum aufhalten, bereits Klientel des Vereins und in B37-Einrichtungen wohnversorgt sind, erweist sich eine durchgehende Betreuung als sinnvoll. Outreachwork ist in der Wohnungslosenhilfe eingebettet in Folgeangebote wie Notschlafstelle, Wohnheime, Wohngemeinschaften, Wärmestuben und Beratungsstellen, welche ein vernetztes Handeln und die Umsetzung von Hilfeplänen ermöglichen.

Für die Polizei sei die Schaffung eines solchen Ortes ein Vorteil, so der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter gegenüber den OÖ Nachrichten: "Wir werden auch dort kontrollieren, das ist kein gesetzesfreier Raum." Er erwarte sich aber, dass Beschwerden wegen strafrechtlich nicht relevanter Vorfälle abnehmen.

„Die geplante Ersatzfläche für Suchtkranke ist ein ernst zu nehmender Versuch die Situation zu entschärfen - unter Rücksichtnahme auf Gesunde und Kranke. Es ist auch ein Experiment dessen Verlauf und Ausgang niemand voraus sehen kann. Eine umfangreiche Prozessdokumentation wäre sinnvoll, um daraus zu lernen“, so Christoph Lagemann, Leiter des Institut Suchtprävention.

 

Quellen und weiterführende Infos: 

Medienservice der Stadt Linz: Ersatzfläche für Alkohol- und Suchtkranke

OÖN-Artikel: Alkohol- und Suchtkranke sollen im Bergschlösslpark ihren Platz bekommen