Logo

QUELLE: http://www.praevention.at

16.03.2023

HBSC-SchülerInnenstudie: Schlechtere Psyche - mehr Nikotinkonsum

Am 13. März 2023 wurde die aktuelle HBSC-Studie für Österreich veröffentlicht. HBSC steht für "Health Behaviour in School-aged Children". Die Studie wird in Kooperation mit der WHO von einem interdisziplinären Forschungsnetzwerk aus 51 Ländern und Regionen im Vier-Jahres-Rhythmus durchgeführt. In Österreich wird die HBSC-Studie vom Gesundheitsressort beauftragt und vom Bildungsressort unterstützt. Erstellt hat die Österreich-Studie die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) unter der Leitung von Rosemarie Felder-Puig. Für die im Schuljahr 2021/22 durchgeführte Studie wurden Daten von 7.099 Schülerinnen und Schülern der Schulstufen 5, 7, 9 und 11, also im Alter von ungefähr 11 bis 17 Jahren, aus allen österreichischen Bundesländern ausgewertet.

Eine zentrale Erkenntnis der aktuellen SchülerInnen-Studie, die auch medial großes Echo hervorgerufen hat, lautet, dass sich die psychische Gesundheit junger Menschen verschlechtert hat. Vor allem junge Mädchen fühlen sich psychisch stärker belastet als Burschen. So gab beispielsweise fast jedes dritte Mädchen (30 %) an, sich häufig niedergeschlagen zu fühlen. Bei den Burschen waren es 12 %. Zudem haben 29 Prozent (Mädchen) bzw. 9 Prozent (Burschen) häufig Angst und 66 Prozent bzw. 43 Prozent haben sich in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung manchmal, meistens oder immer einsam gefühlt. Erfreulich ist, dass immerhin 42 Prozent der Schülerinnen und 65 Prozent der Schüler eine hohe Lebenszufriedenheit besitzen. Ebenfalls positiv: Das Mobbing an den Schulen ist zurückgegangen.

In der HBSC-Studie werden neben der psychischen Befindlichkeit traditionell auch Ernährungsfragen und Fragen zu Alkohol und Nikotin/Tabak-Produkten gestellt. Hier hat sich in der jüngsten Studie folgendes Bild gezeigt:

Ernährung/Körperbild

Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit Übergewicht oder Adipositas ist weiter gestiegen, bei beiden Geschlechtern und in allen Altersgruppen. So sind gemäß den selbstgemachten Angaben zu Gewicht und Körpergröße nun 17 % der Schülerinnen und 25 % der Schüler als übergewichtig oder adipös einzustufen. Es wird zwar tendenziell mehr Obst und Gemüse gegessen, gleichzeitig ist aber auch der Konsum von zuckerhaltigen Getränken und Süßigkeiten gestiegen, ebenso wie die Zeit, die am Smartphone verbracht wird. Nicht einmal die Hälfte aller SchülerInnen hat ein positives Körperselbstbild (45 % bzw. 46 %). Etwa 40 % der Mädchen fühlen sich zu dick. Wobei laut HBSC-Studie das Gefühl, (viel) zu dick zu sein, vor allem zwischen 5. und 7. Schulstufe stark zunehme und bei Mädchen relativ konstant bleibe.

Tabak/Nikotin

Aktuell konsumiert ungefähr je ein Drittel der Mädchen und Burschen mindestens ein Tabak- bzw. Nikotinprodukt. Das ergibt im Vergleich zur letzten Erhebung 2018 eine deutliche Zunahme. Damals gaben noch 81 % der Burschen und 77 % der Mädchen an, dass sie keine Tabakprodukte konsumieren. Bei der aktuellen Erhebung wurden nun auch tabakfreie Nikotinprodukte wie E-Zigaretten und Nikotinbeutel miteingeschlossen.

Alkohol

Im Bereich Alkohol ergibt die HBSC-Befragung einen weitgehend gleichbleibenden Trend. Circa die Hälfte der SchülerInnen in Schulstufe 9 trinkt gar keinen Alkohol, während dies auf ungefähr ein Drittel der SchülerInnen aus Schulstufe 11 zutrifft. Zwischen Mädchen und Burschen zeigt sich kein Unterschied in der Frequenz ihres Alkoholkonsums. Rund 20 % der SchülerInnen in der Schulstufe 11 trinkt an mehr als 6 Tagen im Monat Alkohol. Ein direkter Vergleich zur HBSC Studie 2018 ist nur eingeschränkt möglich, da 2018 der wöchentliche, aber nicht wie in der Studie 2022 der monatliche Konsum abgefragt wurde.

Cannabis

Laut aktueller Befragung haben rund 10 % der SchülerInnen aus Schulstufe 9 haben bereits einmal Cannabis konsumiert. In Schulstufe 11 sind es mehr als doppelt so viele. Aktuell nehmen laut HBSC-Studie „ungefähr 7 % der Mädchen und 9 % der Burschen aus den beiden Schulstufen Cannabis zu sich“. Im Vergleich zu 2018 ist dies bei den Mädchen (2018: 6 %) weitgehend stabil geblieben, wobei bei den Burschen (2018: 12%) ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist.

 

Quellen und weiterführende Infos: