Der Tabakkonzern Philip Morris hat kürzlich angekündigt, dass man in Großbritannien innerhalb der nächsten zehn Jahre den Verkauf von Zigaretten einstellen werde. Die bekannteste Marke des Konzerns ist Marlboro. Vorstandschef Jacek Olczak teilte in der britischen Zeitung „Mail on Sunday“ mit, dass er seiner Firma erlaube wolle, „den Rauch hinter sich zu lassen“. Sorgen muss man sich deshalb um das Unternehmen, das zuletzt einen Jahresumsatz von 24 Milliarden Euro erwirtschaftete, aber wohl nicht. Bis 2025 will PM die Hälfte des Gewinns im Vereinigten Königreich aus dem Verkauf von E-Zigaretten und anderen Dampfprodukten erzielen. Der Konzern ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er der britischen Regierung die das Land bis 2030 weitgehend "zigarettenfrei" gestalten möchte, empfahl, den Verkauf von Zigaretten in zehn Jahren genauso zu verbieten, wie jenen von Autos mit Verbrennungsmotor.
Diese auf den ersten Blick für einen Tabakkonzern widersprüchliche Aussage ist durchaus nachvollziehbar, wenn man die jüngsten Übernahmepläne des Konzerns betrachtet. So hatte man nicht nur angekündigt das dänische Unternehmen Fertin Pharma, das auf Raucherentwöhnung und Nikotinkaugummis spezialisiert ist, zu kaufen, sondern auch verlautbart, den britischen Arzneimittelhersteller Vectura übernehmen zu wollen. Diese Firma produziert unter anderem Inhalatoren für die Verabreichung von Medikamenten gegen schwere Lungenkrankheiten. Die Ankündigungen von PM sorgten in Großbritannien für heftige Reaktionen, u.a. von der Organisation Cancer Research UK, die sich in der Krebsforschung engagiert. So würden sich laut Cancer Research die Tabakgiganten als Teil der Lösung präsentieren, gleichzeitig aber weltweit aggressive Werbung betreiben und den Verkauf von Zigaretten vorantreiben.
Quellen, weiterführende Infos:
Tagesschau.de: Wie Philip Morris rauchfrei werden will
Der Standard: In Zukunft rauchfrei? Philip Morris propagiert Zukunft ohne Zigaretten
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