Gerade das Thema „Konsum von Alkohol und illegalen Drogen in der Arbeitswelt“ ist immer noch tabuisiert und emotionsgeladen. Der praktizierte Umgang reicht von Überreaktion bis Untätigkeit aufgrund von Hilflosigkeit und ist geprägt von Fehlinformationen, Mythen, gut gemeinten Ratschlägen und falsch verstandener Hilfe.
Suchtprävention geht alle Arbeitgeber an
Das Arbeitnehmerschutzgesetz und die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers sehen eine Informationspflicht des*r Arbeitgeber*in bezüglich aller Gefährdungen für Gesundheit und Arbeitssicherheit vor. Also auch bezüglich der Gefahren im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol, Medikamenten und Drogen. 5 % der über 15-Jährigen sind alkoholkrank und weitere 14 % verfügen über einen gesundheitsschädigenden Konsum von Alkohol (mehr als 1,5 l Bier oder 0,75 l Wein täglich bei Männern bzw. mehr als 1 l Bier oder 0,5 l Wein täglich bei Frauen). Circa 30 % der 20- bis 24-Jährigen haben zumindest einmal in ihrem Leben eine illegale Droge konsumiert.
Nimmt man substanzungebundene Suchtformen wie Glücksspiel- oder Internetabhängigkeit mit dazu, kann man davon ausgehen, dass der Umgang mit riskantem Konsumverhalten und mit suchtgefährdeten Mitarbeiter*innen zu den Herausforderungen einer Mehrzahl von Arbeitgeber*innen gehört.
Handeln statt Wegschauen…
Bei der Umsetzung von Gesundheitsförderung und bei der Frühintervention bei suchtgefährdeten Mitarbeiter*innen kommt den unmittelbaren Vorgesetzten eine zentrale Rolle zu. Wir ermutigen Sie dazu, aktiv zu werden! Frühzeitiges Ansprechen von ersten, oft noch nicht klar zuordenbaren Auffälligkeiten im Rahmen gesundheitsorientierter Führung kann der Verfestigung von Problemlagen vorbeugen. Es verhindert darüber hinaus manche Konflikte und die Demotivation belasteter Teams. Wertvolle Hilfestellungen zu diesem Thema haben wir in unserem Handbuch "Handeln statt Wegschauen..." zusammengefasst. Dieses ist kostenlos am Institut Suchtprävention erhältlich!
>>> Handbuch Handeln statt wegschauen
Handeln braucht einen klaren Rahmen!
Immer mehr Unternehmen setzen auf eine breit verankerte innerbetriebliche Präventionspolitik und leisten dadurch einen Beitrag zu einem gesundheitsförderlichen Arbeitsumfeld, zu einer aktiven Personalentwicklung und zur Verbesserung der Arbeitssicherheit. Sie reduzieren dabei auch Kosten, die durch Arbeitsausfälle und Verlust verdienter Mitarbeiter*innen entstehen.
Übrigens: Auch Klein- und Mittelbetriebe können im Rahmen Ihrer Möglichkeiten effektive Impulse setzen. Wir informieren und unterstützen Sie gerne!