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QUELLE: http://www.praevention.at

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Multiplikatorenorientierte Modelle

Eine zentrale Erkenntnis der Präventionsforschung lautet, dass Vorbeugung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Dem Multiplikatorenansatz  kommt hierbei eine wichtige Bedeutung zu, da mittels Multiplikatoren/innen und Schlüsselpersonen die Präventionsthemen in fast alle Arbeits- und Lebensbereiche eingebracht werden können. Es handelt sich dabei um eine Strategie, die Prävention innerhalb des jeweiligen Systems verankert. Konkret sind es Personen, die im Vorfeld ausgebildet werden und somit über entsprechende präventive Kompetenzen verfügen. Dazu gehören zum Beispiel Lehrkräfte, Personen in der Jugendarbeit, Polizeibeamte, Lehrlingsausbildner usw.  Ehrenamtliche Multiplikatoren/innen sind aber auch z.B. in kommunalen Präventionsprojekten und der Jugendarbeit weit verbreitet.

Die Umsetzung der präventiven Arbeit erfolgt sowohl explizit, im Rahmen von definierten Präventionsprojekten und -programmen, als auch implizit, das heißt in der alltäglichen Praxis, also ohne konkrete präventive „Überschrift“.  Da es sich beim Multiplikatorenansatz um eine indirekte Vorgangsweise handelt, braucht es als Voraussetzung für den wirkungsvollen Einsatz von Multiplikatoren  hochwertige  und qualitätsgesicherte Aus- und Weiterbildungsangebote. In der Präventionswissenschaft wird der  Multiplikatorenansatz daher häufig auch als Weiterentwicklung und Ergänzung zum settingorientierten Ansatz verstanden. Nach dieser These ist das Lebensumfeld (Setting) der zentrale Ansatzpunkt, nicht zuletzt im Hinblick auf nachhaltige Wirkungen präventiver Maßnahmen.