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QUELLE: http://www.praevention.at

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Schutz- und Risikofaktorenmodell

Prävention und Gesundheitsförderung sollen nicht nur dazu beitragen, individuelles Problem- und Fehlverhalten zu verhindern. Thema ist vor allem das Aktivieren und Stärken von Bewältigungsressourcen. Wesentliche Aufgaben stellen in diesem Zusammenhang die Entwicklung von Schutzfaktoren sowie die Minimierung von Risikofaktoren dar. Das Risiko- und Schutzfaktorenmodell dient als Basis für viele Präventionsmodelle, wie etwa den Lebenskompetenzansatz.


In den Schutz- und Risikofaktorenmodellen werden Konzepte aus der Prävention mit Ansätzen der Gesundheitsförderung, insbesondere das Modell der „Salutogenese“ von Aaron Antonovsky, zu einer Art Meta-Modell für gesundheitsfördernde Prävention zusammengebracht. Als „Risikofaktoren“ werden jene Faktoren bezeichnet, die die Auftrittswahrscheinlichkeit von „Störungen“ erhöhen. Im Gegensatz dazu können Schutzfaktoren Risiken vermindern. Ansatzpunkte für die Prävention sind also auf der einen Seite die Reduktion von Belastungen bzw. Risikofaktoren, auf der anderen Seite die Stärkung der Kompetenzen bzw. Schutzfaktoren. Zudem wird in der Präventionsforschung auch zwischen Faktoren unterschieden, die „nur“ auf ein „Problemverhalten“ (z.B. Suchtentwicklung) wirken können und jenen allgemeinen Faktoren, die für mehrere Problemverhalten (z.B. Sucht und Delinquenz) wirksam werden können.

 

Schutzfaktoren senken die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen Problemverhalten entwickeln. Risikofaktoren dagegen erhöhen diese Wahrscheinlichkeit.

 

Beispiele für Schutzfaktoren:

  • hoher Selbstwert
  • gute Lern- und Entwicklungschancen
  • eine ökonomisch und ökologisch intakte Umwelt
  • positive soziale Beziehungen
  • familiärer Rückhalt
  • Möglichkeit zur aktiven Lebensgestaltung

 

Beispiele für Risikofaktoren:

 

  • fehlende Ressourcen zur Bewältigung von persönlichen Krisen
  • positive Einstellung zum Konsum von Suchtmitteln
  • suchtmittelkonsumierender Freundeskreis
  • schlechte schulische Leistungen
  • Isolation in der Familie, in der Gemeinde
  • Armut, schlechte Bildungs- und Entwicklungschancen