
Zwischen 2019 und 2023 stieg die Häufigkeit von Essstörungen wie Magersucht, Bulimie und Binge Eating bei 12- bis 17-jährigen Mädchen um fast 50 Prozent, wie eine Analyse der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zeigt. Besonders bei Mädchen dieser Altersgruppe, die bei den Versicherten der KKH untersucht wurden, war ein dramatischer Anstieg an Diagnosen festzustellen. Im Vergleich dazu blieben die Zahlen bei Jungen nahezu unverändert. Die KKH sieht einen klaren Zusammenhang zwischen der intensiven Nutzung sozialer Medien und der Zunahme von Essstörungen.
Psychologin Franziska Klemm erklärte, dass übersteigerte Ansprüche an das eigene Aussehen, die durch die Darstellung „perfekter“ Körperbilder auf Plattformen wie TikTok und YouTube verstärkt werden, die Ursache für die Unzufriedenheit vieler Mädchen mit ihrem Körper sind. Influencerinnen, die ihre „Reise zum Idealkörper“ zeigen, setzen unrealistische Schönheitsideale und vermitteln den Eindruck, dass durch strenge Diäten und Fitnessroutinen der perfekte Körper erreichbar sei. Diese Darstellungen schaffen einen enormen Druck, insbesondere auf pubertierende Mädchen, die sich oft stärker mit ihrem Aussehen beschäftigen als Jungen.
Der sogenannte „Beauty-Polizei“ in sozialen Medien, die vermeintliche Schönheitsmakel wie zu runde Gesichter oder „zu dicke Zehen“ kritisiert, trägt ebenfalls dazu bei, das Selbstwertgefühl junger Frauen zu erschüttern. In sozialen Medien erscheint der Lifestyle von Influencerinnen nahbar und erreichbar, was den Druck auf Mädchen erhöht, diesen Idealen zu entsprechen. Doch vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, dass das Leben auf diesen Plattformen häufig inszeniert und unrealistisch ist.
Den vollständigen Artikel zum Thema finden Sie unter OÖNachrichten - Magersucht, Bulimie und Binge Eating: Social Media befeuert Essstörungen