Die Initiative „Saferinternet.at“ hat im Februar die Ergebnisse einer neuen Studie zum Thema „Schönheitsideale im Internet“ vorgestellt. Diese wurde im vergangenen Dezember vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung unter 400 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren durchgeführt, repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bildungshintergrund. Zusätzlich gab es vier Fokusgruppen-Gespräche mit insgesamt 56 Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren.
Demnach fühlen sich viele Jugendliche durch die idealisierten Körperbilder im digitalen Raum einem großen Druck ausgesetzt. Der Vergleich mit anderen spielt in der Pubertät eine große Rolle, und diesen Vergleichen sind Jugendliche im Internet besonders stark ausgesetzt. Insbesondere soziale Netzwerke wie Instagram, Tiktok, WhatsApp & Co. wirken sich auf die Selbstwahrnehmung aus und beeinflussen, ob man sich selbst schön findet oder nicht: Diese Meinung wird von zwei Drittel der befragten Jugendlichen (65 %) geteilt. Insbesondere Mädchen (76 %) und Befragte ab 15 Jahren (78 %) stimmten dieser Aussage zu.
Bedenklich: Mehr als ein Viertel (27 %) gibt an, sich nach dem Scrollen durch die diversen Social-Media-Feeds schlecht zu fühlen. Mehr als die Hälfte (53%) gibt an, aufgrund entsprechender Bilder schon einmal etwas am eigenen Aussehen geändert zu haben. Ebenso viele Jugendliche haben bereits Produkte gekauft, die von Influencerinnen und Influencern empfohlen wurden. Und 28 Prozent haben sogar schon einmal über eine Schönheitsoperation nachgedacht.
Doch nicht nur unrealistische Schönheitsideale verursachen Stress. Auch Beleidigungen und abwertende Äußerungen zum eigenen Aussehen stehen an der Tagesordnung. Fast drei Viertel (74 %) haben laut Saferinternet-Studie eine solche Situation schon einmal beobachtet. Auch hier sind vor allem Mädchen betroffen (84 %).
Viele Jugendliche sind sich zwar bewusst darüber, dass es Gegenstrategien gibt, um sich nicht negativ von Schönheitsidealen im Internet beeinflussen zu lassen. Doch in der Praxis lassen sich diese laut der aktuellen Befragung zum Teil schwer umsetzen. Umso wichtiger sei daher, so eine weitere Erkenntnis der Studie, bei diesem Thema auch die Unterstützung durch erwachsene Bezugspersonen, wie Eltern oder Lehrkräfte.
Quelle und weitere Details: Saferinternet.at
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