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QUELLE: http://www.praevention.at

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Gute Gründe für betriebliche Suchtprävention

Sucht ist eine chronische Erkrankung, die nicht plötzlich auftritt, sondern sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt, in dem ein riskanter Umgang mit Substanzen gepflegt wird. Jedoch kann man nicht nur von Substanzen abhängig werden. Es gibt auch Verhalten, das die typischen Eigenschaften einer Suchterkrankung aufweist. Zum Beispiel pathologische Formen des Glücksspiels („Spielsucht“), des Mediengebrauchs (z.B. „Internetsucht“) sowie verschiedene Formen von Essstörungen.

 

Problematisch am Arbeitsplatz sind nicht nur die Auswirkungen von Sucht, sondern auch bereits jene von riskantem Konsumverhalten. Unter „riskant“ wird ein Substanzkonsum verstanden, der eine gewisse Dosis überschreitet oder in unangemessenen Situationen stattfindet und daher zu vermehrten Gefährdungssituationen führt (am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr, bei Krankheit , bei Schwangerschaft).

 

Gefährdung der Arbeitssicherheit

Jeder dritte Arbeitsunfall passiert unter Einfluss von Alkohol, wobei bereits bei geringer Alkoholisierung die Risikobereitschaft steigt und die Reaktionsfähigkeit nachlässt. Für die Gefährdung der Arbeitssicherheit sind somit neben dem Konsum in der Arbeitszeit auch der Restalkohol oder andere suchtmittelbedingte Beeinträchtigungen bei Dienstantritt relevant. Zur Beeinträchtigung von Leistungsfähigkeit und Sicherheit am Arbeitsplatz führen alle Substanzen mit bewusstseinsverändernder Wirkung: Alkohol, viele Medikamente und illegale Substanzen („Drogen“).

 

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen

  • Alkoholkranke sind im Durchschnitt um 25% weniger leistungsfähig und kosten den Unternehmen dadurch 1,25–2,5% der Lohn- und Gehaltskosten (Stanford Research Institut nach Rummel u. a., 2004: S. 7–9)
  • Der riskante Konsum von Alkohol, Nikotin, Medikamenten oder illegalen Substanzen führt zu mehr Fehlzeiten und häufigeren Krankenständen.
  • Auch substanzungebundene Süchte bringen soziale oder gesundheitliche Belastungen mit sich, die über kurz oder lang zur Beeinträchtigung der Arbeitsleistung und zur Vernachlässigung von Arbeitspflichten führen.
  • Für Kollegen/innen und Vorgesetzte bedeuten riskant konsumierende bzw. abhängige Mitarbeiter/innen nicht selten eine Gefährdung der Arbeitssicherheit und eine Mehrbelastung. Aufgaben werden übernommen und Fehler ausgeglichen. Diese ungleich verteilte Arbeitsbelastung führt oftmals zu Konflikten, die sich wiederum auf Arbeitsklima, Motivation und Leistungsfähigkeit aller auswirken.