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QUELLE: http://www.praevention.at

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Prävention

Alkohol ist ein Kulturgut und kann Genuss-, Sucht- und Rauschmittel sein. Die Prävention muss diesem Umstand Rechnung tragen. Grundsätzlich will die Alkoholprävention nicht den Konsum unterbinden, sondern dazu beitragen, dass der Konsum nicht zu Problemen führt. Im Zentrum stehen damit drei Ziele:

 

Die Prävention "situationsunangepassten Alkoholkonsums" (d.h. wenn durch die unmittelbare Wirkung des Alkohols Risiken entstehen, etwa im Straßenverkehr, bei der Arbeit, in der Schule etc. oder der Konsum aufgrund einer individuell besonderen Situation zu Problemen führen kann): So müssen z.B. Jugendliche besonders vorsichtig sein, weil sie empfindlicher auf Alkohol reagieren und weil ein früher Einstieg in einen regelmäßigen Konsum und frühe Rauscherfahrungen ein Risiko für spätere Alkoholprobleme darstellen können. Auch ältere Personen reagieren empfindlicher auf Alkohol. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ist ein Risiko für das Kind. Bei einer Erkrankung oder Medikamenteneinnahme muss mit einer Fachperson besprochen werden, ob Alkohol ein Risiko darstellt.

 

Die Prävention des "Rauschtrinkens" hat einen engen Bezug zur Prävention des situationsunangepassten Alkoholkonsums: Eine berauschte Person verliert auch die Kontrolle über ihr Tun. Das Risiko, dass sie sich in Situationen begibt, die besondere Gefahren bergen, steigt.

 

Die Prävention "chronisch risikoreichen Konsums" (d.h. eines Konsums, welcher über die als "Gefährdungsmenge" definierte Konsummenge hinaus geht): Dabei geht es einerseits um die Prävention von gesundheitlichen Problemen, die durch Alkohol entstehen können; andererseits spielt ein chronisch hoher Konsum auch bei der Entstehung einer Abhängigkeit eine große Rolle. Eine Alkoholabhängigkeit definiert sich aber nicht über die konsumierte Menge, sondern über bestimmte festgelegte Kriterien (vgl. Alkoholabhängigkeit).

 

Zur Erreichung dieser Präventionsziele tragen folgende Maßnahmen bei:

 

Auf der Ebene der Verhältnisprävention haben zum Beispiel Einschränkungen der Erhältlichkeit von Alkohol (z.B. Bestimmungen des Jugendschutzes), Beschränkungen der Werbung, Preispolitik oder auch Besteuerung einen
wichtigen Einfluss auf das Konsumverhalten. Solche strukturellen Maßnahmen müssen auf politischer Ebene umgesetzt werden. Ergänzt werden müssen sie mit strukturellen Maßnahmen in konkreten Umfeldern wie zum Beispiel in der Schule, wo klare Regeln einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten. Auch die Schaffung positiver Lebensbedingungen trägt zur Prävention von Alkoholproblemen bei.

 

Neben Maßnahmen der Verhältnisprävention müssen solche der Verhaltensprävention umgesetzt werden. Sämtliche Anstrengungen zur Stärkung von Kompetenzen und der Persönlichkeit tragen dazu bei, alkoholbezogenes Problemverhalten zu verhindern oder zu verringern. Informationen über Alkohol vermitteln Wissen um Wirkungen und Risiken. Dieses Wissen erleichtert es, selbstverantwortlich Entscheidungen zu treffen, und trägt zur gesellschaftlichen Akzeptanz von strukturellen Maßnahmen bei.

 

Tipp: Weitere Detailinformationen zum Thema Alkohol erhalten Sie auch bei Suchtpräventionsdokumentation und Suchtpräventionsforschung des Anton-Proksch-Instituts: www.api.or.at/sp/