Prävention
Was Eltern und Lehrpersonen tun können:
Schnüffelstoffe sind für Kinder und Jugendliche legal erhältlich und leicht zugänglich. Die legale und leichte Zugänglichkeit kann darüber hinweg täuschen, dass das Schnüffeln wie jeder andere Drogenkonsum mit Risiken verbunden ist. Es empfiehlt sich nicht, Kinder und Jugendliche vorbeugend über die Risiken des Schnüffelns zu informieren, da dadurch das Interesse und die Neugier erst geweckt werden können. Es spricht allerdings nichts dagegen, mit Kindern und Jugendlichen über die Risiken des alltäglichen Umgangs mit giftigen löslichen Stoffen zu sprechen. Auch der Verzicht auf die Verwendung lösungsmittelhaltiger Leime oder anderer flüchtiger Stoffe in Haushalt und Schule kann einen Beitrag an die Prävention leisten.
Präventionsprogramme können Ressourcen und Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen stärken und dadurch helfen, Drogenprobleme zu verhindern. Wichtig sind zum Beispiel soziale Kompetenzen, der Umgang mit Gruppendruck und die Fähigkeit, mit Konflikten umgehen zu können. Ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zwischen Eltern bzw. Lehrperson und Kind trägt weiter zur Stärkung des Kindes bei.
Wenn Kinder oder Jugendliche bereits mit Schnüffelstoffen experimentiert haben, sollten Eltern oder Lehrpersonen das Gespräch mit ihnen suchen. Einen einmaligen Probierkonsum sollte man nicht dramatisieren, aber es ist wichtig, die Betroffenen über die Risiken des Schnüffelns zu informieren. Auch die Umstände, die zu einem Konsum beigetragen haben können (z.B. Gruppendruck), sollten zur Sprache kommen. Insbesondere bei einem mehrmaligen oder gar regelmäßigen Konsum muss den Bedingungen, die dazu geführt haben Aufmerksamkeit geschenkt werden: Was steckt hinter dem Konsum? Was ist diesbezüglich zu tun? Wenn es den Betroffenen schwer fällt, den Konsum zu stoppen, sollte man sich unbedingt an Fachpersonen (Suchtfachstellen oder medizinische Fachpersonen) wenden.
Was Konsumierende beachten sollten:
Der Konsum von Drogen ist immer mit Risiken verbunden – auch wenn es sich um legale Drogen handelt. Es ist wichtig, sich über diese Risiken zu informieren. Wer sich trotzdem für einen Konsum entscheidet, sollte unbedingt die Safer Use-Regeln beachten:
- Kein Mischkonsum mit Alkohol oder anderen Drogen.
- Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden (Atemwegserkrankungen, Herz-Kreis-lauf- Erkrankungen, Epilepsie etc.) sowie Schwangere sollten in jedem Fall auf den Konsum verzichten.
- Keine Teilnahme am Straßenverkehr, kein Ausüben gefährlicher Tätigkeiten.
- Nie direkt aus Kapseln oder Gasflaschen inhalieren. Es besteht Erfrierungsgefahr.
- Im Sitzen oder Liegen konsumieren. Stürze können so verhindert werden.
- Bei der Inhalation auf genügend Sauerstoffzufuhr achten. Niemals einen Plastiksack über den Kopf ziehen.
- Von regelmäßigem Konsum ist strikt abzuraten. Neben dem Risiko, eine (psychische) Abhängigkeit zu entwickeln, besteht die Gefahr,die Gesundheit nachhaltig zu schädigen.