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Tabakrauchinhaltsstoffe

Tabakrauch ist ein Gemisch von Gasen und Aerosolen. Bisher sind darin mehrere tausend Substanzen aufgefunden, davon ca. 500 chemisch identifiziert worden. Neben dem Hauptwirkstoff Nikotin sind für die Wirkungsbeurteilung noch andere von Bedeutung, wie z. B. Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide, karzinogene Stoffe, Ammoniak, Blausäure, Nitrosamine usw. Nikotin wird in der Wurzel der Tabakpflanze gebildet und überwiegend in den Blättern abgelagert. Nikotin ist in den winzigen Partikeln des Zigarettenrauches enthalten, verteilt sich rasch - in nur 10 bis 15 Sekunden - und gleichmäßig im Körper, dringt schnell in das Gehirn ein und passiert die Placentaschranke. Es gelangt in alle Körperflüssigkeiten, auch in die Muttermilch. Nikotin wird bei chronischen Rauchern in circa zwei Stunden abgebaut, so dass zur Vermeidung von Entzugssymptomen eine häufigere Verabreichung der Droge notwendig ist. 

Literatur: Julien, R.  1997, Drogen und Psychopharmaka. Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum, Akad. Verl., S.178

 

Der Nikotingehalt der verschiedenen Zigarettensorten wird unter standardisierten Bedingungen mit Hilfe von Rauchmaschinen gemessen. Der rauchende Mensch steuert seine individuelle Nikotinaufnahme (Nikotinspiegel von 30 - 40 Nanogramm pro Millimeter) weitgehend unabhängig vom Nikotingehalt der Zigarette im Rauch: Tiefe der Inhalation, Zugfrequenz, aber auch durch das Verschließen der Ventilationsöffnungen des Filters beim Rauchen mit den Lippen. (Julien, 1997, S.178)

 

Pharmakologische Wirkung des Tabakrauchens

 

Die Substanz stimuliert spezifische Acetylcholinrezeptoren im Zentralnerven-system (ZNS), unter anderem in der Großhirnrinde, und steigert auf diese Weise die psychomotorische Aktivität, die kognitiven Funktionen, die sensomotorische Leistung, die Aufmerksamkeit und die Merkfähigkeit. Nikotin kann auch Tremor und bei toxischer Überdosierung, Krampfanfälle hervorrufen. Wie bei allen Stimulantien tritt später eine depressive Phase ein.

Die meisten Raucher sind sich einig, dass das Rauchen "wach" macht und entspannt, besonders in Stresssituationen. Die Nikotinzufuhr bewirkt die Herabsetzung der Muskelspannung. Nikotin erhöht im menschlichen Körper die Stoffwechselrate. Der damit einhergehende Energieverbrauch erklärt zum größten Teil das geringere Körpergewicht von Raucherinnen und Rauchern. Mitverantwortlich dafür dürfte aber auch eine Hemmung des Appetits sein. Es gibt auch eine tödliche Dosis, die beim Erwachsenen bei ungefähr 50 Milligramm Nikotin liegt. Als Symptom einer Nikotinvergiftung treten Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schwindel und Durchfall auf.

 

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