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Halluzinogene

Unter dem Begriff der Halluzinogene (abgeleitet aus lat. alucinatio = gedanken loses Reden) werden sehr unterschiedliche psychoaktive Substanzen zusammengefasst. Das gemeinsame Merkmal dieser Stoffe liegt darin, dass sie Sinnestäuschungen und tiefgreifende psychische Veränderungen hervorrufen können. Charakteristisch ist dabei ein stark verändertes Erleben von Raum und Zeit sowie des Selbst. Die Abgrenzung der halluzinogenen von den rein anregenden oder dämpfenden Wirkungen einer Droge ist schwierig und letztlich auch eine Frage der Definition. Oft überschneiden sich bei einer Droge die verschiedenen Wirkungsweisen. So können Cannabis, Amphetamine und Ecstasy bei hoher Dosierung halluzinogene Wirkungen entfalten. Halluzinogene werden häufig in eine erste und zweite Ordnung eingeteilt. Zu den Halluzinogenen erster Ordnung gehören in der Natur vorkommende Substanzen aus der chemischen Gruppe der Indolamine (LSD, Meskalin, Psilocybin) und künstlich hergestellte Phenyläthylamine wie DOM und 2C-B.

 

Zu den Halluzinogenen zweiter Ordnung zählen bestimmte Narkosemittel wie Ketamin (»K«) und Naturstoffe wie Atropin, Scopolamin (in Mandragora, Bilsenkraut, Stechapfel) oder Muscimol (im Fliegenpilz). Halluzinogene zweiter Ordnung zeigen nur bei niedriger Dosierung eine LSD-ähnliche Wirkung, in höherer Dosierung werden ihre halluzinogenen Eigenschaften durch Bewusstseinstrübung überdeckt. Weltweit enthalten über 100 Pflanzen solche psychoaktive Wirkstoffe. Eine Vielzahl von ihnen konnte chemisch synthetisiert werden.

 

Die meisten der Halluzinogene (LSD, Psilocybin, DOM, 2C-B, ...) fallen unter das Suchtmittelgesetz. Somit sind Erwerb, Erzeugung, Besitz, Einfuhr, Überlassung, etc. verboten. Manche Substanzen wie z.B. Ketamin sind im Arzneimittelrecht geregelt.

 

Konsumrisiken

 

Der Konsum halluzinogener Substanzen birgt zahlreiche körperliche und psychische Risiken:


Körperliche Risiken

 

  • Beschleunigung, später Verlangsamung des Pulses
  • Herzrasen
  • Blutdruckabfall
  • Schwächegefühl
  • Atemnot
  • Schwankungen der Körpertemperatur,vermehrtes Schwitzen
  • Bewegungs- und Gleichgewichtsstörungen
  • Übelkeit, Erbrechen und Magenkrämpfe (bei Pilzvergiftungen)
  • Muskelspasmen, Krampfanfälle (bei Muscimolvergiftungen)
  • Starrheit der Pupillen, Hautreizungen (bei Atropinvergiftungen)

Eine Überdosis kann lebensbedrohlich sein. Zu den möglichen Todesursachen gehören Überhitzung, Nieren-, Leber- und Herz-Kreislaufversagen.


Psychische Risiken

 

  • Verwirrtheit
  • Einschränkung von Merkfähigkeit, Konzentration, Aufmerksamkeit
  • Sprunghaftes Denken, Zerfahrenheit
  • Sprach- und Sehstörungen
  • Angstvoller Verlust der Selbst- und Realitätskontrolle
  • Negative Gefühle, Panik, Aggressivität
  • Erregungs- und Wahnzustände ("Horrortrips"), Depressivität
  • Ausbruch bereits vorhandener psychischer Störungen
  • Wiederkehrende Rauscherscheinungen  ohne Drogeneinnahme (Nachrausch, Nachhall- oder Echo-Effekt, Flashback)
  • Psychische Abhängigkeit (innere Unruhe, Konsumdrang)

 

Körperliche Risiken bei chronischem Gebrauch:

 

  • Toleranzbildung: bei regelmäßigem Konsum vermindert sich die Wirkung des eingenommenen Halluzinogens
  • Kreuztoleranz: Der Körper gewöhnt sich nicht nur an das eingenommene Halluzinogen, sondern auch an andere, so dass sich deren Wirkung ebenfalls vermindert.
  • Chronische Sehstörungen (dauerhafte Flashbacks)
  • Möglicherweise Chromosomenschäden und Schädigungen des Fötus (wissenschaftlich umstritten)

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Informationsfolder zum Thema Halluzinogene: