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QUELLE: http://www.praevention.at

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Prävention

Ecstasy wird vor allem in der Party- und Technoszene konsumiert, wobei festzuhalten ist, dass nicht alle Partybesuchenden Ecstasy konsumieren. Diese Personengruppe muss in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Droge bestärkt werden. Bei Personen, die sich für den Konsum entschieden haben, kann die Prävention vor allem darauf abzielen, dass der Konsum mit möglichst wenig Schaden für die Konsumierenden verbunden ist.

 

Um die Zielgruppe zu erreichen, muss Ecstasy-Prävention eine aktive, szenenahe Arbeit vor Ort einschließen. Eine solche pragmatische Prävention sollte sich der sich schnell verändernden Partyszene anpassen. Verschiedene Erfahrungen zeigen, dass in der Szene ein großes Bedürfnis nach fundierter Information über psychoaktive Substanzen, deren Wirkungen und Risiken besteht. Damit Präventionsbotschaften bei der Zielgruppe ankommen, müssen sie szene gerecht aufgearbeitet werden. Die erste präventive Botschaft lautet jedoch immer: Drogenkonsum ohne Risiko gibt es nicht! Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt also keine Drogen.

 

Neben der Förderung psychosozialer Kompetenzen, der Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten und der Aufklärung über psychoaktive Substanzen sind Systeme der Früherkennung und Maßnahmen zur Schadensminderung wichtige Bestandteile der Prävention. Eine direkt an den Konsumorten stattfindende schadensmindernde und sekundärpräventive
Maßnahme, die in Österreichs vereinzelt bereits eingesetzt wird, ist das Testen von XTC-Pillen und anderen synthetischen Drogen mit mobilen Labors, um deren tatsächliche Zusammensetzung zu kennen. Das mobile Labor darf aber nicht als Freipass zum Konsum missverstanden werden: Unerlässlich bei solchen Tests sind die Mitwirkung von Fachpersonen, der Dialog mit den Konsumierenden, die Erläuterung der Analyse und die Vermittlung von klaren Präventionsbotschaften. Bevor solche Labors in größerem Rahmen zum Einsatz kommen, sind weitere Studien zur Durchführung und zur Wirksamkeit sinnvoll.

 

Präventive Bemühungen sind darüber hinaus auf struktureller Ebene anzusetzen. Maßnahmen sind zum Beispiel: Schulung des Partypersonals, Abgabe von Informationsmaterial und Anpassungen der Infrastruktur (Frischluft, Trinkwasser, Sitzgelegenheiten, Erholungsraum usw.). Wenn alle für das Partyumfeld relevanten Akteure (Veranstalter, Polizei, Präventionsfachleute) sich vernetzen und zusammenarbeiten, ist eine gut abgestützte, wirksame Prävention möglich.